“Portraits, die so sind wie DU!” – was meine ich eigentlich damit?

9. April 2024

Sind denn nicht alle Fotos, auf denen ich abgebildet bin, so wie ich?

Auf diese Frage kann ich voller Inbrunst mit “Nein!” antworten. Sicherlich ist dein Äußeres auf dem Bild sichtbar, aber dein Inneres – dein “wahres Ich” – nicht unbedingt. Denn ganz selten gelingt es uns, in der Situation eines Fotoshootings komplett abzuschalten und einfach nur “wir” zu sein. Es ist ungewohnt, für viele auch ein wenig unangenehm (für mich war es das übrigens auch sehr lange), man weiß nicht so recht, was man machen soll und jemand (fast) fremdes sagt dir, wie du zu stehen oder zu gucken hast. Nicht die besten Voraussetzungen, um sich fallen zu lassen.

Warum wir eine solche Situation als eher unangenehm empfinden hat natürlich viele verschiedene und auch sehr individuelle Gründe. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass unsere patriarchiale Sozialisierung die Grundmauern dafür gelegt hat – auch wenn das auf weiblich gelesene und marginalisierte Personen am meisten zutrifft, sind doch alle Geschlechter davon betroffen. Buzzwords sind toxische Männlichkeit und Schönheitsideal.

Was aus diesen Grundmauern und deinen persönlichen Erfahrungen resultiert, ist jedoch die Angst vor Verletzlichkeit und gesehen zu werden. Dich zu zeigen, so wie du bist, macht dich angreifbar und bietet Raum für Urteile anderer. Besonders wenn diese Momente dann noch “für die Ewigkeit”, via des Mediums Foto, festgehalten werden.

Portraits von sich und für sich selbst

Hinzu kommt, dass, meiner Meinung nach, Portraits von einem selbst recht negativ konnotiert sind. Wenn sie nicht einen Zweck, wie z. B. als Bewerbungsfoto und Bild fürs Familienalbum etc., erfüllen, rutscht die Assoziation schnell zur Selbstdarstellung und zum Narzissmus – und das ist unglaublich schade.

Warum denn nicht einfach mal Portraits von sich machen lassen, ganz ohne Zweck, einfach nur für sich selbst? So wie du jetzt bist, wirst du nie wieder sein, äußerlich und innerlich. Sogar schon ab morgen. Warum also dein jetziges Ich nicht für Dein Zukunfts-Ich festhalten, als Erinnerung oder auch irgendwann zum Zeigen für deine Liebsten, deine Kinder, deine Freunde? Du bist toll, auf deine ganz eigene Art und Weise – du hast bereits X-Jahre gelebt, Erfahrungen gesammelt und gemeistert, deinen Weg bestritten, der dich zu der Person gemacht hat, die du jetzt bist. Das darf festgehalten werden! Und das darf auch gezeigt werden – und wenn auch nur deinem Zukunfts-Ich.

Sei stolz auf dich, du bist es wert!

Genau da setzt waldfrei an. Ich bin jetzt schon stolz auf dich und finde dich toll, auch wenn wir uns vielleicht noch gar nicht kennen. Und das ist keine Floskel, das meine ich wirklich so.

Genau das möchte ich dir zeigen, durch meine Fotos und meinen Blick auf Menschen, auf dich. Ich gebe dir während deines Fotoshootings den Raum dich zu entfalten und das Gefühl, Dich fallen lassen und ganz du selbst sein zu können. Wir quatschen, wir philosophieren, ich höre zu, wir tauschen uns aus – und ganz nebenbei, ohne komische Posen oder Anweisungen, fotografiere ich. Nämlich genau in den Momenten, wo du die Kamera schon wieder völlig vergessen hast. Somit entstehen ebene die Portraits, die so sind wie du.

love laura

Love

KOMMENTARE
ausklappen
KOMMENTIEREN

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner