Warum du dir auf Fotos nicht gefällst – und dafür auch gar nichts kannst

8. Juni 2024

Ich glaube, ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster wenn ich sage, dass wir alle die Situation kennen. Jemand hat ein Foto von uns gemacht (ob gewollt oder als Schnappschuss), wir gucken drauf und gefallen uns auf Anhieb überhaupt nicht. Gedanken wie “ich bin einfach nicht fotogen”, “boah sehe ich schlimm aus” oder aber auch “ich bin hässlich” kommen da schnell mal an die Oberfläche, meist gepaart mit einem schlummernden aufkeimenden Selbsthass und Gefühl des Versagens. Dieses “Phänomen” ist weit verbreitet und hat tiefere Wurzeln, die oft in gesellschaftlichen Erwartungen und patriarchalen Strukturen und Schönheitsbildern liegen.

Der Einfluss patriarchaler Strukturen und Schönheitsbilder

Von klein auf – und ja leider immer noch – werden wir mit Bildern konfrontiert, die ein bestimmtes Schönheitsideal verkörpern. Auch wenn man mit Bewegungen wie #bodypositivity oder #allbodiesaregoodbodies einen kleinen Schritt in die richtige Richtung sehen kann, so werden diese Ideale durch Medien, Werbung und sogar durch die Spielzeugindustrie verstärkt. Schlank, makellos und perfekt proportioniert – so sollen wir laut diesen Bildern, Videos und Spielzeugpuppen aussehen. Diese Standards sind nicht nur unrealistisch, sondern auch meist einfach unerreichbar. Trotzdem setzen sie uns unter Druck und formen unser Selbstbild, egal ob wir dem Ideal vermeintlich enstprechen oder nicht.

Unsere patriarchalen Strukturen tragen wesentlich dazu bei, dass diese Schönheitsideale weiterhin aufrechterhalten werden. Historisch gesehen wurden vor allem weiblich gelesene Personen oft auf ihr Aussehen reduziert und in Rollen gedrängt, in denen ihr Wert an ihre körperliche Erscheinung gekoppelt war. Diese Denkweise hat sich im Laufe der Zeit in unseren Köpfen verankert und beeinflusst auch heute noch, wie wir uns selbst wahrnehmen und sehen.

Glaubenssätze und Selbstwahrnehmung

Viele von uns tragen deshalb tief verwurzelte Glaubenssätze in sich, die ihr Selbstbild negativ beeinflussen. Gedanken wie “Ich bin nicht hübsch genug” oder “Ich sollte abnehmen, um attraktiver zu sein” sind die besten Beispiele dafür. Diese Glaubenssätze entstehen oft durch Vergleiche mit anderen und durch die ständige Konfrontation mit vermeintlich perfekten Bildern in den Medien, sei es auf Social Media Kanälen oder in der Werbung. Dieses ständige Vergleichen führt dazu, dass wir uns selbst kritisch betrachten und uns auf unsere angeblichen Makel fokussieren. Wir können gar nicht anders.

Der “Confirmation Bias”

Denn auch die Psychologie zeigt, dass unsere Glaubenssätze einen großen Einfluss darauf haben, wie wir die Welt und uns selbst wahrnehmen. Der sogenannte „Confirmation Bias” (Bestätigungsfehler) beschreibt die Tendenz, Informationen so auszuwählen und zu interpretieren, dass sie unsere bestehenden Überzeugungen untermauern. Wenn wir also von vornherein glauben, dass wir auf Fotos nicht gut aussehen, neigen wir dazu, besonders auf Details zu achten, die diesen Glaubenssatz bestätigen. Dadurch verstärkt sich das negative Selbstbild immer mehr und es wird immer schwieriger, uns selbst objektiv und positiv wahrzunehmen. Dieser Teufelskreis kann nur durchbrochen werden, wenn wir bewusst daran arbeiten, unsere negativen Glaubenssätze zu hinterfragen und durch positivere zu ersetzen.

Der Weg zu einem positiven Selbstbild

Es klingt wie eine Floskel, aber es kann nicht oft genug gesagt werden: Dein Wert hängt nicht von deinem Aussehen ab! Dessen müssen wir uns immer wieder bewusst werden. Jeder Mensch ist einzigartig, auf seine ganz eigene Art und Weise. Schönheit ist vielfältig und vor allem subjektiv.

Ein erster Schritt, um sich wohler zu fühlen und schließlich auch auf Fotos zu gefallen, ist die Akzeptanz und Wertschätzung des eigenen Körpers. Anstatt auf vermeintliche Makel zu achten, sollten wir uns auf unsere positiven Eigenschaften konzentrieren. Klingt einfacher, als es ist, I know.

Ein weiterer essentieller Schritt ist die kritische Auseinandersetzung mit den Bildern, die uns in Medien und Co. präsentiert werden. Wir sollten immer vor Augen haben, dass viele dieser Bilder bearbeitet und inszeniert sind. Dadurch, dass wir diese Bilder gewohnt sind empfinden wir andere Darstellungen von Schönheit als “falsch” oder eben nicht schön. Aber hier kommt die gute Nachricht: du kannst deine Sehgewohnheiten trainieren und ändern.

Authentizität statt Perfektion

Letztlich geht es darum, authentisch zu sein, du selbst zu sein und dich so anzunehmen, wie du bist. Perfektion ist eine Illusion, und echte Schönheit liegt in der Vielfalt und Einzigartigkeit jedes Einzelnen.

Kleine Side Note: Wenn du mit Menschen interagierst formt sich ihre “Meinung” zu dir nicht allein durch dein Äußeres. Sicherlich trägt dies dazu bei, aber Menschen sehen auch deine Ausstrahlung, deine Haltung, Mimik und Gestik sowie Eigenschaften. Diese ganzen Komponenten zusammen formen schließlich deine einzigartige Schönheit. Wenn du nur deine vermeintlich zu vielen Pfunde auf den Fotos siehst, sehen die anderen dein ganzes Wesen.

Wenn wir lernen, uns selbst mit liebevollen Augen zu betrachten und die patriarchalen Schönheitsbilder zu hinterfragen, beginnen wir nicht nur, uns auf Fotos zu gefallen, sondern gestärkter und glücklicher durchs Leben zu gehen – nicht weil wir perfekt sind, sondern weil wir echt sind. Begriffe wie fotogen oder unfotogen spielen dann einfach keine Rolle mehr.

Die Macht eines Selbstliebe Fotoshootings

Und jetzt kommt das Verrückte: Sich selbst zu gefallen, ist natürlich ein Prozess, der Geduld und Selbstliebe erfordert. Aber auch wenn du dir momentan auf Fotos meist nicht gefällst, können dir genau diese Fotos und die Erfahrung, sie zu machen, helfen, dich mehr zu akzeptieren und deine eigene, einzigartige Schönheit zu entdecken. Und damit meine ich keine Selfies oder Schnappschüsse im Alltag oder Urlaub.

Bei einem waldfrei Fotoshooting, wirst du in einer Wohlfühlatmosphäre den Raum haben, den du brauchst um dich fallen zu lassen und einfach du zu sein. Denn genau dann entstehen die authentischen Bilder, die so sind wie du. Eine Art visualisierte Selbsterfahrung mit dem Ziel, dir dich zu zeigen, wie du dich noch nie gesehen hast. Du vor und ich hinter der Kamera, aber trotzdem gemeinsam – ganz echt, mit Zeit und viel Vertrauen.

Denn du bist es wert zu sehen wie schön du bist.

love laura

Love,

ZUM SELBSTLIEBE-FOTOSHOOTING

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